Projekt

syntral – Shared Factory-Industriecampus

Koordinator

Hannes Peller

Laufzeit

01.04.2024 - 31.03.2024

Projektpartner

Technische Universität Dresden - Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK)

Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)

Lausitzer Technologiezentrum GmbH - LAUTECH

Technische Universität Chemnitz - Forschungscluster MERGE

CU Ost

Shared Factory-Industriecampus (SFI)

Das Vorhaben „Shared Factory – Industriecampus“ ist ein Werkstattprojekt im Rahmen von „syntral – Synergetischer Transferraum Lausitz“.

 

Ausgangslage:

Die ostdeutsche Wirtschaft steht 35 Jahre nach der Wende vor großen Herausforderungen. Insbesondere in der Lausitz, einer Region stark vom Braunkohleabbau geprägt, sind niedrige Löhne, geringe Produktivität und fehlende Alternativen zur Beschäftigung vorherrschend. Junge Menschen wandern ab, und der Strukturwandel durch den Braunkohleausstieg verschärft die Lage. Trotz einer beeindruckenden Forschungslandschaft im Bereich Leichtbau und Recycling fehlen oft regionale Perspektiven und die kritische Masse, um Innovationen großflächig umzusetzen. Der anstehende Generationswechsel in den Führungsebenen bietet Potenzial, stößt aber auf Hindernisse wie fehlendes Eigenkapital und den Widerspruch zwischen schnellen industriellen Innovationsprozessen und langfristigen Forschungsprojekten. Aktuelle Ansätze, wie die Gründung von Start-ups aus Forschungseinrichtungen, zeigen bisher nicht den erhofften Erfolg. Es bedarf daher neuer Instrumente zur Förderung von nachhaltigem Wachstum in strukturschwachen Regionen.

Gesamtziel des Vorhabens: 

Einen Ansatz hierfür bietet das beantragte Werkstattprojekt „Shared Factory Industriecampus“ (SFI). Mit dem Ziel eine web- und cloudbasierte Zugangsmöglichkeit zu neuesten Werkstoffen des ressourceneffizienten Systemleichtbaus und den dazugehörigen modernen Verarbeitungs- und Recyclingtechnologien zu schaffen und deren Wirkung auf die Unternehmen der Region an einem exemplarisch gewählten Technologieträger zu erproben. Als wesentliche Vorteile sehen die Antragsteller die Sichtbarkeit, das einfache Erkennen, das virtuelle Ausprobierten und/oder direkte Benutzen innovativer Technologien für die kleinen und kleinsten Unternehmen der Kunststoff- und Metallverarbeitung in der Lausitz. Damit wird eine Experimentier- und Netzwerkplattform zur Produktentwicklung und synergetischen Nutzung investitionsintensiver Anlagentechnik bereitgestellt, um Inhalte aus dem einzigartigen Wissen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen schnell in hochwertige, langfristig stabile und wertschöpfende Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen zu überführen.

Die Idee der „Shared-Factory“ oder oftmals auch als „Shared Production“ bezeichnet thematisiert eine wettbewerbsfähige, unternehmensübergreifende Fertigungsvereinigung zur Abbildung lückenloser Wertschöpfungsketten vordergründig für komplexe oder kombinierte Herstellungsprozesse. Zum Beispiel bedingt der gegenwärtige Trend zu Multi-Material-Systemen, wobei je nach Bauteilanforderung auf unterschiedliche Herstellungsverfahren zurückgegriffen werden muss, ein großes Portfolio an Anlagentechnik. Die „Shared-Factory“ bietet daher für KMU die besondere Chance, Produktionsanlagen gemeinsam zu nutzen und so die Fertigungseffizienz nachhaltig zu steigern. Denn die in der Lausitz fehlenden Leuchttürme in Form großer Unternehmen können durch die gezielte Vernetzung der bestehenden kleinen und mittleren Unternehmen kompensiert werden. Mit diesem Modellansatz wird der Technologiezugang, -nutzen und -transfer für die Region einfach aufbereitet, um somit das vorhandene Potential effizient auszuschöpfen.
Hierfür wurde bewusst ein Zusammenschluss sächsischer Technologie-Hotspots mit den Universitäten Chemnitz und Dresden, der Hochschule Zittau und dem Technologiezentrum in Hoyerswerda gewählt. Mit dem Projektpartner CU ist zudem die persönliche Interaktion mit lokalen Unternehmen und Partnern aus der Lausitz gegeben, um Bedarfe und Wünsche der regionale KMU zu identifizieren und gezielt in die Entwicklung des virtuellen SFI einzubringen. Anhand der Expertise der Verbundpartner kann eine maximale Bandbreite an technologischem Wissen für interessierte Unternehmen unterschiedlichster Branchen in der Lausitz angeboten werden.