Am 11. und 12. September 2024 lud der CU nach Chemnitz ans Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI) ein. Dort erwarteten die insgesamt ca. 100 Teilnehmenden gleich drei spannende Veranstaltungen, die ihnen die Möglichkeit boten, sich fachspezifisch und themenübergreifend auszutauschen und beim STFI sogar einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Den Auftakt hat die CU-Arbeitsgruppe „Sustainability“ am 11. September mit einem Workshop zur Nutzung von LCA-Daten gemacht. Aufbauend auf einem vorangegangenen Workshop im Herbst 2023 wurden konkrete Herausforderungen und Lösungen zur Beschaffung, Bewertung und gemeinsamen Nutzung von Lebenszyklusdaten diskutiert. Dabei standen praxisnahe Fragestellungen im Mittelpunkt, die für Unternehmen in der Industrie von zentraler Bedeutung sind.
Der Workshop fokussierte im Wesentlichen auf drei Hauptthemen: Schaffung eines Überblicks über kommerzielle und freie LCA-Datenquellen, Durchführung von Hands-on-Übungen zur Bewertung und Auswahl geeigneter Datenquellen für spezifische Anwendungsfälle und die Entwicklung von Strategien zur Kombination von Datenquellen und Sicherstellung von Rückverfolgbarkeit und Transparenz.
Dabei arbeiteten die Teilnehmenden in Gruppen an realen Szenarien und entwickelten gemeinsam Lösungen, die nicht nur theoretische, sondern auch praktische Anwendungen der LCA-Daten betreffen. Besonders der intensive Austausch zwischen den Teilnehmenden und der praxisnahe Ansatz wurden positiv hervorgehoben: „Der Workshop hat gezeigt, wie wichtig der Austausch von Daten für nachhaltige Entscheidungsprozesse in der Industrie sind“, so einer der Teilnehmer.
Neben den informativen Sessions boten Kaffeepausen Gelegenheit für vertiefende Gespräche und Netzwerken. Diese neuen Ergebnisse legen den Grundstein für weitere Kooperationen und vertiefte Diskussionen im Bereich der Lebenszyklusanalyse. Ein besonderer Dank geht an Dr. Robert Kupfer vom ILK der TU Dresden stellvertretend für sein Team an ehrenamtlichen Helfern aus dem CU für die hervorragende Organisation und Durchführung.
Weiter ging es an Tag Zwei, dem 12. September 2024, mit zwei parallelen CU Innovation Days.
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Produktionskosten zu senken und gleichzeitig Umweltauflagen zu erfüllen. Der Einsatz von Rezyklaten kann Materialkosten reduzieren und die Abhängigkeit von teuren Rohstoffen verringern. Gleichzeitig werden die gesetzlichen Anforderungen zur Kreislaufwirtschaft und Abfallreduktion immer strenger. So thematisierte der CU Innovation Day „Ready to use – Wiedereinsatz von rCF und anderen Rezyklaten in Faserverbunden“ ökonomische, regulatorische und technische Aspekte der Nutzung recycelter Verstärkungsfasern und deren Einsatz. Die Veranstaltung bot Einblicke in aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen und zeigte auf, wie Unternehmen diese Anforderungen nicht nur erfüllen, sondern auch als Chance für Innovation und Nachhaltigkeit nutzen können. Experten und Expertinnen präsentierten praxisnahe Lösungen und Best Practices, um technische Herausforderungen zu meistern und die Qualität der recycelten Materialien zu gewährleisten. Darüber informierten Vorträge aus den Bereichen Recyclingtechnologien für FVK, Aufbereitungs- und Rückführtechnologien sowie Endanwender.
Ein herzlicher Dank geht an Marcel Hofmann vom Cetex Institut, CU AG-Leiter Garne & Textilien, sowie Christopher Albe vom STFI für die Organisation und Moderation der Veranstaltung.
Der zweite CU Innovation Day „DAfStb Richtlinie „Betonbauteile mit nichtmetallischen Bewehrungen“ – Erfahrungen aus der Baupraxis am Beispiel Carbonbeton“ in Kooperation mit der CU Arbeitsgruppe „Faserverbundwerkstoffe für Neubau und Sanierung im Bauwesen“ widmete sich der DAfStb Richtlinie. Sie ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem baurechtlich verbindlichem Normenwerk für Faserverbundbauweisen mit mineralischen Matrices und nichtmetallischen Bewehrungen. So tauschten die Teilnehmenden in einer intensiven Runde Erfahrungen bei der Anwendung aus und diskutierten Potenziale für rechtliche und technische Weiterentwicklungen im Sinne von Ressourcenminimierung und Nachhaltigkeit am Bau, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Thematik der maroden Bausubstanz etwa bei den deutschen Brückenbauwerken.
Herzlichen Dank an Dr. Ingelore Gaitzsch von texton, CU AG-Leiterin Faserverbundwerkstoffe für Neubau und Sanierung im Bauwesen und CU Bau Vorstandsmitglied, für die hervorragende Organisation.
Der Composites United bedankt sich herzlich beim Gastgeber STFI und allen Teilnehmenden für das eingebrachte Engagement und die wertvollen Beiträge.