Am 21. Januar 2025 fand die gemeinsame Sitzung der CU-Arbeitsgruppen „Werkzeug- & Formenbau” und „SMC in Hochleistungsanwendungen” bei der Mitras Composites Systems GmbH in Radeburg statt. Mit über 30 Teilnehmenden war die ausgebuchte Veranstaltung ein voller Erfolg und bot reichlich Gelegenheit zum fachlichen Austausch und Netzwerken.

Die Firma Mitras, Gastgeber der Sitzung, stellte ihren beeindruckenden Showroom zur Verfügung, der mit zahlreichen Exponaten die innovativen Möglichkeiten von Faserverbundwerkstoffen und Werkzeugtechnologien anschaulich präsentierte. Stefan Ott, Geschäftsführender Gesellschafter von Mitras, eröffnete die Veranstaltung und hieß die Teilnehmenden herzlich willkommen.

Kai Steinbach (li.), Stefan Ott (Mitte) und Dr. Thomas Heber (re.) begrüßen die Gäste der AG-Sitzung
Robert Walther (Mitras) präsentierte die Fahrradbox GreenGuard

Die Mitras Composites Systems GmbH ist auf die Entwicklung und Herstellung technischer Formteile sowie auf Oberflächenbeschichtungen für verschiedenste Industrien spezialisiert. Die Kernkompetenz der Mitras Composites Systems GmbH liegt in der Entwicklung und Produktion komplexer SMC- & BMC-Bauteile (Sheet bzw. Bulk Moulding Compound) von der Klein- bis hin zur Großserie. Ihre Expertise in der Verarbeitung von SMC und die langjährige Erfahrung in der Integration innovativer Lösungen machten sie zum idealen Gastgeber für diese Sitzung.

Die Agenda, moderiert von Kai Steinbach, Hightex Verstärkungsstrukturen GmbH sowie Leiter der beiden Arbeitsgruppen, bot ein abwechslungsreiches und informatives Programm.

Spannende Vorträge zu SMC und Gusswerkzeugen gaben Nicole Stoess (li.) und Carolin Neumann (re. mit Kai Steinbach)

Robert Walther von Mitras präsentierte in seinem Vortrag „Das richtige Werkzeug – Großformatige SMC-Bauteile für die Fahrradmobilität“ die GreenGuard-Fahrradbox. Das innovative Design, das auf SMC  basiert, kombiniert Nachhaltigkeit und Funktionalität, was durch Eigenschaften wie UV- und Witterungsbeständigkeit sowie Anti-Graffiti-Oberflächen verstärkt wird. GreenGuard erhielt für seine Innovationen Anerkennung, unter anderem den AVK-Innovationspreis 2024 in der Kategorie „Innovative Produkte und Anwendungen“.

Einen umfassenden Überblick zum Werkstoff SMC und den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Branchen gab Nicole Stoess (Polynt Composites Germany GmbH und Leiterin der CU-AG „SMC in Hochleistungsanwendungen“). Sie stellte z. B. Compounds für Anwendungen aus der Elektronik, der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik oder der Wasserspeicherung vor und betonte, dass SMC durch die entsprechende Auswahl und Kombination von Faser, Füllmaterial und Harzsystem hohe Anforderungen an die mechanische Festigkeit, Brandschutz, Oberflächengüte, Gewicht, Funktionsintegration oder auch chemische Beständigkeit erfüllen. Für optimale Ergebnisse müssen dabei Werkstoff-, Prozess- und Werkzeugentwicklung Hand in Hand gehen.

Die Firma Qpoint Composites GmbH ist auf thermische Prozesslösungen für die Composite-Industrie spezialisiert. Holger Orawetz stellte die Kerntechnologie – adaptive textile Heizstrukturen in Preformtools – vor, welche in Kundenprojekten aus der Luft- und Raumfahrt oder auch der Automobilindustrie Anwendung findet.

Einen Blick über den Tellerrand zum Thema „Gusswerkzeug – eine spannende Alternative?“ gab Carolin Neumann von der ACTech, einem führenden Unternehmen in der Herstellung von einbaufertigen Prototypen-Gussteilen und Kleinserien aus Aluminium, Stahl und Gusseisen. Sie stellte u. a. den Sandguss über 3D-gedruckte Sandformen mittels Binder Jetting vor. Das Sandgussverfahren erlaubt die Fertigung hochkomplexer Bauteile mit anspruchsvollen Geometrien, geringen Wandstärken und hoher Oberflächengüte. Die Voraussetzungen dafür werden bereits bei der Formherstellung geschaffen. 

Maximilian Müller nahm die Gäste der AG-Sitzung über seinen Vortrag mit in andere Dimensionen und zeigte den Formenbau der Firma Ostseestaal für sehr große Faserverbundbauteile, wie etwa für den Schiffbau, die Luft- und Raumfahrt oder architektonische Anwendungen.

Ein Highlight zum Abschluss der Veranstaltung war der Rundgang durch die Produktionsstätten von Mitras, bei dem die Teilnehmenden die innovativen Fertigungsmethoden und Produkte des Unternehmens hautnah erleben konnten. Wir danken der Mitras Composites Systems GmbH herzlich für ihre Gastfreundschaft und den Beitrag zu dieser spannenden Arbeitsgruppensitzung.