Neues Wissen zu Haftung, Prüfmethoden und Einsatzfähigkeit kommt vor allem dem Schiffbau zu Gute

Würzburg/Halle (Saale), 29. Januar 2024 – Ende Dezember 2023 ist das Projekt „HyFiVE“ ausgelaufen, an dem auch Experten des Kunststoff-Zentrums SKZ in Halle (Saale) maßgeblich beteiligt waren. Das Projekt brachte richtungsweisende Erkenntnisse hinsichtlich der klebfreien Verbindung von Bauteilen aus Metall und Faserverbundkunststoffen – vor allem der Schiffbau dürfte davon profitieren.

Das stolze Projektteam im Rahmen der Abschlussbesprechung für das Projekt HyFiVE (v.l.): Dr. Lars Molter (Hyconnect), Mareike Woestmann (FIBRE), Dr. Patrick Schiebel (FIBRE), Jörg Bünker (Saertex), Moris Adam (Saertex), Isabel Wiedmann (Fritz Moll), Dr. Jana Fiedler (SKZ), Fabian Nowacki (ar engineers), Luiz Lise (ar engineers), Bernhard Teichmann (SKZ). (Foto: Moritz Adam, SAERTEX GmbH & Co. KG)

Leichtbau, als ein Schlüsselelement für nachhaltigen Transport, stieß bislang im Schiffbau auf Widerstände. Der Grund: ungenügende Fügetechnologien für Faserverbundmaterialien und Stahl. Mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Forschungsprojekt „Hybride Fügetechnologie für Verbindungen im maritimen Einsatz“ (HyFiVE) konnten fünf Industrieunternehmen und drei wissenschaftliche Einrichtungen neue Technologien entwickeln und für den maritimen Einsatz evaluieren. Das Projekt, das vom 1. Mai 2020 bis 31. Dezember 2023 lief, leistete einen herausragenden Beitrag für den industriellen Materialeinsatz im Schiffbau.

Forschungsprojekt HyFiVE liefert Wissen für Verbindungstechnologien zum Einsatz im maritimen Leichtbau

Unter der Führung des Unternehmens SAERTEX GmbH & Co. KG gelang es den Projektpartnern – darunter das SKZ, die ar engineers GmbH, die Fritz Moll Textilwerke GmbH & Co. KG, das Faserinstitut Bremen e.V., die Hyconnect GmbH, die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH und die EIKBOOM GmbH – neue Einblicke hinsichtlich Metall- und Faserverbundkunststoff-Hybridbauteilen zu gewinnen. Die Ergebnisse liefern umfangreiche Kenntnisse über die Vorgänge an der Oberfläche und hinsichtlich der Haftungsverbesserung. Den Forschern gelang es außerdem, metallische Verbinder direkt in verschiedene Faserverbundfertigungsverfahren zu integrieren und die Einsatzfähigkeit bereits im Bereich herkömmlicher Fügeverbindungen verwendeten Methoden der zerstörungsfreien Prüfung zu erbringen. Auch die Anwendbarkeit bereits etablierter Brandschutzsysteme auf die leichten Faserverbundteile konnte nachgewiesen werden.
Durch die Beteiligung vieler Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind die Entwicklungsergebnisse bereits auf Praxistauglichkeit geprüft und auf Skalierbarkeit getestet.
Praxisnahe Forschung also, die der Industrie einen direkten Mehrwert bieten kann.

Projektbeteiligung von Verbund- und Verbindungsexperten des SKZ leistet wertvollen Beitrag

Das SKZ hat mit seinem Standort in Halle an der Saale einen Wissenscluster rund um Faserverbundkunststoffe etabliert. Durch die ebenfalls umfangreiche Expertise in den Themenbereichen Kleben und Prüftechnik lag eine Beteiligung auf der Hand. „Die Erkenntnisse aus dem Projekt HyFiVE sind sehr vielversprechend und wir freuen uns sehr, hier einen Beitrag zum Einsatz dieser Verbundwerkstoffe leisten zu können. Eine Funktionstüchtigkeit in Verbindung mit Metallbauteilen als potenzielle Alternative zum Kleben konnte eindeutig nachgewiesen werden“, erklärt Jana Fieder, Gruppenleiterin im Bereich Forschung Composites am SKZ.

 

Das SKZ ist ein Klimaschutzunternehmen und Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.

 

Kontakt:
Dr. Jana Fiedler
Gruppenleiterin Forschung Composites
+49 345 53045-84
j.fiedler@skz.de