Das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) ist seit seiner Gründung 1992 ein starker Innovationspartner und zuverlässiger Dienstleister. Textile Werkstoffe prägten die Arbeit seit jeher, auch das Potenzial von Recycling wurde früh erkannt. Das zunächst als Nischenprojekt gestartete Carbonfaser-Recycling mündete sogar in die Gründung des Zentrums für Textilen Leichtbau und führt Aspekte der Vliesstoff- und Recyclingforschung mit dem Gebiet der Hochleistungsfaserstoffe und des Leichtbaus zusammen.

Der Fall der Mauer brachte für die ostdeutsche Forschungslandschaft tiefgreifende Einschnitte mit sich. Das heutige STFI etwa entstand aus dem Zusammenlegen des FIFT aus Karl-Marx-Stadt und des ITT aus Dresden am Standort Chemnitz. 27 Unternehmen und Einrichtungen gründeten den Verein am 17. Februar 1992. Von 600 Mitarbeitern konnten etwa 60 übernommen werden. Besonders bitter, wenn man das heutige Ringen um Fachkräfte bedenkt.

Zentrum für Textilen Leichtbau | Copyright: STFI / Dirk Hanus

Kompetenz in Vliesstoffen und Recycling

Als eine der ersten wissenschaftlichen STFI-Plattformen brachte das Kolloquium „re4tex – recycling for textiles“ Industrie und Forschung in einen Dialog. Bereits im Jahr 2005 starteten die ersten Untersuchungen zur prinzipiellen Verarbeitbarkeit von elektrisch leitfähigen Carbonfasern im Kardierprozess. Das Carbonvliesstofftechnikum im STFI 2011 war ein wichtiger Schritt, um die Arbeiten zu intensivieren. U a. wurden Aufbereitungsverfahren von trockenen Carbonfaserabfällen erfolgreich entwickelt.

Die Honorierung mit dem Rohstoffeffizienz-Preis des BMWi 2013 verlieh dem Thema einen deutlichen Push und bestärkte das STFI darin, den Bereich weiter auszubauen. Mit dem Zentrum für Textilen Leichtbau wurde 2017 eine moderne Anlage zur Entwicklung von Carbonfaservliesstoffen nach dem Kardier- und Airlayverfahren in Betrieb genommen.

Textile Hightech und Funktionalisierung

Das Innovationszentrum Technische Textilien vereint seit 2012 die Bereiche Web- und Maschenwaren, Halbzeuge für den Leichtbau sowie Funktionalisierung und Textilökologie unter einem Dach. Besonders hinsichtlich Web- und Maschenwaren ist der Erfindungsreichtum des STFI enorm, Beispiele reichen von Leuchttextilien über Seilstrukturen und Hochleistungsnetze bis hin zur Verarbeitung nichttextiler Materialien wie Schläuche, Drähte und Sensoren.

Gemeinsam mit Industriepartnern forscht das STFI im Bereich Funktionalisierung an Rezepturen und Technologien für umweltfreundliche Produkte mit einer optimalen Balance zwischen produktspezifischer Performance und humanökologischer Unbedenklichkeit. Die hauseigene Forschung, etwa zu UV-LED-Härten und Anwenden thermoplastischer und reaktiv vernetzender Materialien, setzt Zeichen.

Zudem begleitet das STFI die Textilbranche auf dem Weg zur Industrie 4.0, sei es bei der Digitalisierung der Produktion, der Nutzung neuer digitaler Technologien oder der Entwicklung disruptiver Produktinnovationen.

STFI – quo vadis?

Perspektivisch geht das STFI den Weg konsequent weiter und etabliert nun das Zentrum für Textile Nachhaltigkeit. Hier werden sowohl energieeffiziente, trockene Veredelungsverfahren als auch ein weiterer, bisher noch fehlender Vliesbildungsprozess zu finden sein. Nachhaltigkeit im Sinne der Ressourcen-, Energie- und Zeiteffizienz haben im STFI Wurzeln und Zukunft.

Textilfabrik der Zukunft am STFI | Copyright: STFI / Dirk Hanus

Kontakt: 

STFI Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V., Chemnitz
Marcel Hofmann
+49 371 52 74-205
marcel.hofmann@stfi.de
www.stfi.de