Im monatlichen „Jour Fixe“ des Clusters CU West des Composites United e. V. stellen sich Unternehmen aus einem Technologiefeld kurz vor. Ein(e) Expert*in führt in ein zentrales Thema aus diesem Technologiefeld ein und diskutiert das Thema mit den Unternehmensvertreter*innen und den Teilnehmer*innen. In der Veranstaltung am 17.01.2022 wurde die Frage diskutiert, wie sich Verbundwerkstoffe und andere Kunststoffe künftig ergänzen können.

Im Rahmen des Online-Events stellten sich folgende Unternehmen vor:

Schunk Kohlenstofftechnik GmbH (Florian Reichert)
Inometa GmbH (Markus Hildebrandt)
Murtfeldt Kunststoffe GmbH & Co. KG (Marco Bianconi)
vombaur GmbH & Co. KG (Tomislav Josipovic)

Die Vorträge finden Sie auf unserer Plattform Carbon Connected unter: https://www.carbon-connected.de/Group/CU.West/uebersicht

Durch die Veranstaltung am 17.01.2022 führte Frau Dr.-Ing. Nicole Motsch-Eichmann vom Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe. Der branchenübergreifende Austausch zeigte, dass hybride Kunststoffbauweisen eine Vielzahl von Kombinations- und Anwendungsmöglichkeiten bieten. So können z. B. Bauteile maximal leichtbaugerecht gestaltet werden, wenn die Endlosfaserverstärkung nur entlang der Hauptlastpfade positioniert wird. Weniger performante Materialien (z. B. Spritzgussmaterial), die oft weniger kostenintensiv sind, übernehmen dann Funktionen zur Aussteifung des Bauteils oder die Integration von Lasteinleitungselementen. Dieses Verfahren wurde anhand von Spritzgussbauteilen aus der Luftfahrt (Zug-/Druckstrebe mit Presseinleger), der Nutzfahrzeugtechnik (Koppelstange mit Tape/Wickeleinleger) und der Medizintechnik (Pedikelschraube mit UD-Einleger) eindrücklich demonstriert. Auch im Bauwesen sind hybride Kunststoffbauweisen vorteilhaft. So konnten mit Hilfe der kostengünstigen Kombination von GFK-Pultrusionsstäben und flächigen GFK-Gewebestrukturen Fassadenplatten an einer tragenden Wand befestigt werden ohne Kältebrücken durch metallische Bauteile zu erzeugen. Vollkommen neuartig ist die Kombination von endlosfaserverstärktem CF-Tape mit unverstärktem 3D-Druck-Material. Dadurch können z. B. Orthesen mittels 3D-Druck individualisiert hergestellt und nachträglich lastpfadgerecht verstärkt werden.

Motsch- Leibniz Institut für Verbundwerkstoffe
Frau Dr. Motsch-Eichmann präsentierte u. a. eine Koppelstange in Kunststoffhybridbauweise – ein Viertelmodel: Spritzguss grün, CUD-Tapeverstärkung rot, (Bild: Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe)

 

Sie möchten weitere Informationen zu dieser Veranstaltung und zum Thema oder zur Veranstaltungsreihe erhalten? Ihr Ansprechpartner ist Dr. Heinz Kolz, Clustergeschäftsführer CU West (heinz.kolz@composites-united.com).