Bei einem Besuch des Forschungszentrums CFK NORD in Stade verschaffte sich der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Dr. Bernd Althusmann, einen persönlichen Einblick in Forschung und Entwicklung im Bereich der Produktions- und Automatisierungsmethoden für carbonfaserverstärkte Kunststoffe und tauschte sich mit Vertreterinnen und Vertretern von regionalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus. Wichtigste Punkte auf der Agenda: Der Klimaschutz und die aktuelle Energiekrise.
Der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung sowie stellvertretender Ministerpräsident, Dr. Bernd Althusmann, hat am Montag, 22. August 2022, das Forschungszentrum CFK NORD in Stade besucht. Begleitet wurde er von den beiden CDU-Landtagskandidatinnen Birgit Butter und Melanie Rost-Reinecke. Der Minister folgte der Einladung des CDU-Kreisverbandes Stade und informierte sich am hochmodernen Forschungsstandort u. a. über die Entwicklung, Fertigung und Montage von Bauteilen aus carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK). Gastgeber waren das Cluster CU Nord des Composites United e. V., das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM).
Das Stader CFK NORD bietet eine optimale Infrastruktur für Unternehmen, Forschungsinstitute und Hochschulen. Durch die vielfältigen Kompetenzen vor Ort konnte sich so ein einzigartiges Forschungs- und Fertigungszentrum für CFK-Leichtbaustrukturen entwickeln. Das sind beste Voraussetzungen, um Stade zukünftig auch als Zentrum für nachhaltige Mobilität zu etablieren. Dafür fördert der Bund im Rahmen der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ den Aufbau des Innovations- und Technologiezentrum Nord (ITZ) in der Hansestadt. Ab 2025 wird das ITZ Unternehmen und Start-ups aus der Region in der Entwicklung und Produktion von klimafreundlichen Wasserstoffantrieben u. a. für Flugzeuge oder Schiffe unterstützen. Ein wichtiges Thema sind dabei Brennstoffzellenantriebe, hier können Leichtbaukomponenten beispielsweise in Tanksystemen oder Rohrleitungen Anwendung finden.
Dr. Bastian Brenken (Managing Director CU Nord) sprach in seinem Eröffnungsvortrag über die Rolle des Leichtbaus als Schlüsseltechnologie für die industrielle Transformation und damit für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Das Leichtbau-Prinzip, mit weniger Material und weniger Gewicht Ressourcen und Energie zu sparen, ist vor dem Hintergrund der zunehmenden Ressourcen- und Rohstoffknappheit, der Umsetzung des europäischen Green Deal und nicht zuletzt der aktuellen Energiekrise von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Wirtschaft.
Beim sich anschließenden Rundgang besichtigte die Delegation um Minister Althusmann zunächst das Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) des DLR. Mit einzigartigen, multifunktionalen Großanlagen erarbeitet das ZLP Strategien, um große CFK-Bauteile kostengünstig und in hoher Qualität herzustellen. Dabei werden sämtliche Prozessschritte untersucht, integriert und mit der entsprechenden technischen Infrastruktur im Industriemaßstab abgebildet. Neben der Luft- und Raumfahrt zielen die zu entwickelnden Verfahren auch auf Anwendungen in der Automobilindustrie sowie auf die Produktion von Rotorblättern für Windenergieanlagen ab.
Am Fraunhofer IFAM informierte sich der Minister über die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur automatisierten Bearbeitung und Montage großer Leichtbaustrukturen für Luft- und Raumfahrt, Nutzfahrzeug- und Schienenfahrzeugbau, Windenergieanlagen oder auch den Agrarsektor. Das Fraunhofer IFAM in Stade entwickelt teil- und vollautomatisierte Bearbeitungs- und Montagelösungen mit dem Fokus auf Flexibilität und Effizienz in der Produktion, den nachhaltigen Einsatz von Ressourcen sowie eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung.
Die etwa 30 geladenen Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Forschungseinrichtungen nutzten die abschließende Gesprächsrunde mit Minister Althusmann, um über aktuelle Herausforderungen, wie etwa die Energiekrise, zu sprechen. Der Minister zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft und den einzigartigen Kompetenzen in der Stader Region und betonte die Bedeutung dieser zukunftsorientierten Forschung, um Norddeutschland als Technologiestandort sowie als Zentrum für die Luft- und Raumfahrt, die Windenergie und die Schifffahrt auszubauen und weiter zu stärken.