Die Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit und Verfügbarkeit von Windenergieanlagen ist für die Betreiber ein Hauptanliegen. Mit dem neuartigen RotoScan-System wurde ein modu-lares Baukastensystem zur automatisierten Inneninspektion von Rotorblättern geschaffen, welches einen wesentlichen Beitrag hierzu liefert. Dadurch ist sowohl in der Fertigung als auch in der Betriebsphase eine Zustandsbewertung und lückenlose Dokumentation möglich.

RS-Verify im Rotorblatt (© Fraunhofer IFF)

Man sieht es ihnen äußerlich meistens nicht an, aber sie können zu verheerenden Schäden an der gesamten Windenergieanlage (WEA) führen – unerkannte Strukturdefekte an Rotorblättern. Bisher bleiben derartige Schäden, wie Materialrisse oder Ablösungen von Klebever-bindungen, meist im Verborgenen, da die Innenbereiche von Rotorblättern durch die eingeschränkte Zugänglichkeit nicht vollumfänglich inspiziert werden können. Diesem Problem hat sich die EBF Dresden GmbH im Rahmen eines vom BMWi geförderten Kooperationsprojektes mit weiteren Partnern angenommen und das modulare Inspektionssystem RotoScan entwickelt. Dadurch ist es nunmehr möglich, nahezu den gesamten Innenbereich eines Rotor-blattes optisch zu erfassen, Auffälligkeiten sensorisch zu analysieren und gewonnen Daten nachweissicher in einer digitalen Akte abzulegen. Das RotoScan-System unterstützt die Arbeiten der Inspekteure vor Ort und liefert schnell Informationen zum Zustand des Rotorblattes. Damit trägt RotoScan zur Erhöhung der Sicherheit und Verfügbarkeit von Windenergieanlagen bei.

RS-Check im Rotorblatt (© Fraunhofer IFF)

Das System besteht aus sechs unterschiedlichen Modulen, welche entsprechend den Erfor-dernissen kombiniert werden können. Die Grundmodule RS-Check und RS-Inspect sind selbstfahrende Einheiten für die visuelle Begutachtung bis hin zur Blattspitze. In der Variante RS-Manipulate werden diese um einen Leichtbau-Manipulatorarm erweitert. Damit ist es möglich, Ultraschallsensorik direkt an die Struktur des Rotorblattes anzukoppeln, um z. B. Defekte in Verklebungen zu lokalisieren. Mittels des Steuer- & Kontrollmoduls RS-Control erfolgt der Zugriff auf alle System- und Dokumentationsfunktionen. Für die komfortable Ablage der Daten steht die Digitale-Service-Akte RS Base als Datenbanklösung zur Verfügung. Sie ermöglicht es, den kompletten Lebenszyklus von Rotorblättern, beginnend bei der Her-stellung bis hin zum Rückbau, lückenlos zu dokumentieren. Das Ergänzungsmodul RS-Verify als eigenständiger Inspektionskopf mit optischer 360°-Rundumerfassung komplettiert den RotoScan-Systembaukasten. RS-Verify kommt da zum Einsatz, wo eine Befahrung des Ro-torblattes nicht möglich ist und das Herablassen in ein senkrecht stehendes Rotorblatt diese bessere Alternative darstellt.
Das RotoScan-Projekt wurde im ZIM-Programm als Erfolgsbeispiel ausgewählt.

 

Über EBF Dresden GmbH – Forschung, Entwicklung, Erprobung

Das Ingenieurunternehmen EBF bietet seit fast 30 Jahren anwendungsorientierte Entwick-lungs- und Konstruktionsleistungen im technisch-technologischen Bereich:

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  • Werkstoffapplikationen sowie Anwendungslösungen im Werkstoffbereich (Kunststoffe, GFK, CFK, Holzwerkstoffe)
  • Inspektions- und Prüftechnik in Sonderanwendungen

 

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