Lars Hahn im Interview

In unserer neuen Interviewreihe werfen wir einen Blick zurück – und nach vorn: Wie haben Absolvierende des CU Trainee-Programms ihren Weg in die Welt der Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe gefunden? Was hat sie geprägt? Und vor allem: Was machen
sie heute, was wurde aus unseren CU-Trainees?

Den Auftakt zu unserer neuen Interviewreihe macht Prof. Dr.-Ing. habil. Lars Hahn. Am CU Trainee-Programm nahm er im Jahrgang 2012/2013 teil. Heute ist er Professor im Fachbereich „Sustainable Textile Materials Engineering“ an der Hochschule Hof am Textilstandort Münchberg. Seine Leidenschaft für Composites entstand früh – über den Sport. Wie ihn das Trainee-Programm geprägt hat, erzählt er uns im Interview.

Wie kamen Sie überhaupt mit Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffen in Berührung?

Lars Hahn: Über den Sport! Ich habe früher
intensiv Kanu-Slalom betrieben – da nutzt
man Boote aus Faserverbundwerkstoffen.
Wenn die beschädigt waren, haben wir sie
auch selbst repariert. So lernte ich schon als
Jugendlicher zum Beispiel das Handlaminieren
kennen. Ich mache auch gern Wintersport,
dort kommen diese Werkstoffe etwa
in Abfahrts- oder Langlaufskiern zum Einsatz.
Das Thema war mir also früh vertraut.

Engagiert und erfolgreich: Prof. Dr.-Ing. habil.
Lars Hahn, Professor im Fachbereich „Sustainable
Textile Materials Engineering“ an der Hochschule
Hof/Münchberg (© Hochschule Hof)

Und wie wurden Sie vom ambitionierten Sportler zum CU Trainee?

Später im Studium – Maschinenbau an der TU Dresden mit Vertiefung Textiltechnik – bin ich auf das Trainee-Programm aufmerksam geworden. Es bot mir eine sehr gute Möglichkeit, mich tiefgreifender mit Composites zu beschäftigen.

Wie hat sich Ihr beruflicher Weg seit dem Trainee-Programm entwickelt?

Das Programm hat mich bestärkt, weiter im Bereich der Faserverbunde zu arbeiten und mich eingehender mit dem Thema Textilien zu befassen. Ich habe dann auch meine Diplomarbeit zu einem Composites-Thema geschrieben und erhielt anschließend das Angebot, am Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden zu promovieren und später auch zu habilitieren.

Zehn Jahre lang war ich dort in der Forschung aktiv, habe u. a. eine Gruppe zur Multiaxial- Kettenwirktechnik und Robotik geleitet. Dabei ging es nicht nur um polymere Composites, sondern auch um Carbonbeton.

Seit 2024 bin ich Professor an der Hochschule Hof. Ich lehre im Fachbereich „Sustainable Textile Materials Engineering“ und kann hier auch meine Forschungsthemen weiterentwickeln.

Wie bewerten Sie das Trainee-Programm heute?

Es war eine sehr gute Mischung aus der Vermittlung von theoretischen Grundlagen und Einblicken in die Praxis. In den fachlichen Themenblöcken vermitteln Expertinnen und Experten vertieftes Know-how zu besonderen Aspekten. Dazu kamen spannende Exkursionen in die Industrie. Ich konnte damals zum Beispiel bei FACC und Eurocopter erstmals einen Blick in die industrielle Produktion von Composites werfen. Das waren wertvolle Erfahrungen.

Wirkt das CU Trainee-Programm nach?

Absolut. Kontakte aus dem Programm bestehen bis heute – man trifft sich auf Fachmessen und Branchenevents oder arbeitet gemeinsam in Forschungsprojekten. Das Programm war für mich ein Türöffner, um ein erstes persönliches Industrienetzwerk aufzubauen, das mir in vielen späteren Karriereschritten weitergeholfen hat.

Daher empfehle ich das Programm heute auch meinen eigenen Studierenden aktiv weiter. Es bietet praxisnahe, tiefe Einblicke in die Branche und unterstützt den Aufbau eines Netzwerks von unschätzbarem Wert.

Als Professor gibt Lars Hahn (li.) sein Wissen und seine Erfahrungen an Studierende weiter (© Hochschule Hof)

Das zweisemestrige CU Trainee-Programm bietet seit seinem Start im Jahr 2008 Studierenden die Möglichkeit, tief in die Welt der Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe einzutauchen. 

Die Kombination aus Fachvorträgen, Laborbesuchen und Exkursionen zu führenden Industrieunternehmen ermöglicht praxisnahe Einblicke und Erfahrungen in Forschung, Entwicklung und Anwendung der Composites-Technologien. 

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