Der Abgeordnete des Europäischen Parlaments David McAllister hat zusammen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Oliver Grundmann und den CDU-Landtagsabgeordneten Kai Seefried und Helmut Dammann-Tamke gestern, sieben Jahre nach seinem letzten Besuch, die Fach-Ausstellung des Composites United und das Forschungszentrum CFK Nord in Stade besucht, um sich über die neue strategische Ausrichtung des Vereins und die Entwicklung der Forschungsaktivitäten beim DLR und dem Fraunhofer IFAM zu informieren.
McAllister kennt den Standort und die Akteure – 2010 hatte er, damals Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, das Forschungszentrum CFK Nord eröffnet und sich begeistert von den Werkstoffen der Zukunft gezeigt. So lud er 2011 dann auch den Bundespräsidenten Wulff bei seinem Antrittsbesuch in Niedersachsen nach Stade ein und zeigte ihm das damals noch relativ leere CFK Nord Forschungsgebäude. Schon im Jahr davor hatte er auch die CFK-Valley-Recycling-Anlage bei der Firma Karl Mayer in Wischhafen in Betrieb genommen.
Beim gestrigen Besuch konnte er sich davon überzeugen, dass die Europäische Förderung hier Früchte getragen hat. Das Gebäude ist mittlerweile zu klein und die Arbeiten für ein neues Gebäude haben bereits begonnen. ‚Das war gut investiertes Europäisches Geld‘, bekräftigte er erneut seine Unterstützung für den Technologiestandort Stade und sprach von weiteren Möglichkeiten EFRE-Mittel zu nutzen.
Dr. Gunnar Merz, Hauptgeschäftsführer des Composites United e.V., berichtete David McAllister über die im Jahr 2019 vollzogene Fusion des in Stade gegründeten CFK Valley e.V. mit dem Carbon Composites e.V. Mit der Fusion entstand das weltweit größte Netzwerk für den faserbasierten multimaterialen Leichtbau, der Composites United e.V. (CU). Die rund 400 Mitglieder des CU bilden einen leistungsstarken Industrie- und Forschungsverbund und verfolgen das Ziel, gemeinsam Leichtbaulösungen der Zukunft als ökologischen und ökonomischen Vorteil zu entwickeln.
Merz nutzte die Gelegenheit, die Europa-Strategie des Composites United vorzustellen und betonte das besondere Potential des multimaterialen Leichtbaus als Beitrag zum Green Deal der EU. ‚Wie kaum ein anderes Leichtbaumaterial kann CFK nicht nur bei seiner Nutzungsphase CO2 sparen, sondern bei Einsatz von Biomasse oder CO2 und grünem Wasserstoff für die Produktion sogar als Kohlenstoffsenke dienen‘ erläutert Merz. Er stellte außerdem eine Liste von Wünschen an die Landkreis-, Landes-, Bundes und Europa-Politik vor. McAllister betonte die Wichtigkeit der Erreichung der Ziele des Green Deals für Europa und zeigte sich beeindruckt von den Potentialen des Leichtbaus. Er sicherte seine Unterstützung bei der Umsetzung der Strategie des Composites United zu.
Katharina Lechler zeigte den besonderen Fokus des Composites United auf den Bereich Bildung, der die Grundvoraussetzung für den Einsatz neuer Werkstoffe bildet und stellte überzeugend deren regionale, nationale und europäische Bedeutung dar.
Stellvertretend für die vor Ort ansässigen Unternehmen und Institutionen stellte Marc Fette, CEO der Composite Technology Center – CTC GmbH, die aktuellen Entwicklungen im Flugzeugbau vor. Am Standort Stade sind Forschungseinrichtungen und Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette vertreten. So gibt es neben Zulieferern mit Airbus auch die produzierende Industrie, die CFK-Valley-Recycling GmbH realisiert eine umweltgerechte Verwertung und am PFH Hansecampus werden zukünftige Ingenieur*innen ausgebildet.