Infiltrated TowPregs in Produktion und Anwendung

Das Interesse am Infiltrated TowPreg System der Firma M+A Dieterle ist groß, bereits kurze Zeit nach Vorstellung der Technik Anfang des Jahres 2023. Erste Anwendungen bei Wickeltechniken werden bereits erschlossen. Kein Wunder, denn diese TowPregs können direkt vor der Verarbeitung infiltriert werden, somit bleibt die Wertschöpfung beim Anwender.

Mit dem Verfahren sind individuelle Anwendungen unabhängig von großen Zulieferern möglich und Dienstleister können flexibel auf Kundenwünsche reagieren.

Wickeln in der Architektur
Die Firma FibR etwa hat die TowPregs in ihrem Herstellungsprozess bereits erfolgreich getestet. FibR ist ein Bauunternehmen, das sich auf die Umsetzung architektonischer Faserverbundstrukturen für Tragwerke, Fassaden und Innenbereiche spezialisiert hat. Basierend auf einem digitalen Entwurfs- und Fertigungsprozess legen robotergesteuerte Produktionsanlagen die imprägnierten Fasern räumlich ab, um entsprechende Strukturen zu erzeugen. Die Produkte sind kundenspezifisch und haben häufig verschiedenste Anforderungen
an die Materialkombinationen.

FibR-Produktions- und Entwicklungsleiter Dr.-Ing. Julian Fial verweist auf das Potenzial: „Wir haben das Material bereits in verschiedenen Ausführungen erfolgreich getestet. Unser Ziel ist es, das Material in unseren Produktionsprozess zu integrieren und auch die Wertschöpfung des Imprägnierens im Haus zu haben.“ Zum Einsatz kam ein 50k Kohlefaserroving mit einem Epoxidharz. Die imprägnierten Kohlefasern konnten mit hoher Geschwindigkeit verarbeitet werden. Auch Flachsfasern wurden in Kombination mit einem Polyurethan-System
getestet.

Fertigung der Fassadenelemente bei FibR (© FIbR | Julian Fial)
Praxisbeispiel: Fassade des FibR Texoversum Reutlingen (links und oben, © FIbR | Julian Fial)

Wickeln von Rohren
Eine weitere Anwendung betrifft das Wickeln von Rohren und Profilen. Hierzu wurde bei M+A Dieterle selbst eine Wickelanlage mit zugehörigem Legekopf entwickelt und umgesetzt; Arbeitslänge 6,5 m und Durchmesser bis 400 mm. Die Anlage verarbeitet das TowPreg als Tape und kann somit sehr dünne Lagen erzeugen. Anders als beim klassischen Kreuzwickeln kann die Anlage den Roving aktiv schneiden und wieder ansetzten. Somit kann jede Lage in beliebiger Orientierung, geschlossen und ohne Kreuzungspunkte erzeugt werden. Auch das Ablegen von unidirektionalen Lagen ist möglich. Die erste Serienproduktion von CFK Rohren mittels dieser Technik setzt M+A Dieterle inhouse bis Ende 2023 um.

Kontakt:

M&A Dieterle GmbH, Ottenbach
Dipl.-Ing. Benjamin Grisin, Entwicklungsleiter – Open Fibre Systems
+49 151 64 05 27 48
benjamin.grisin@ma-dieterle.de
www.ma-dieterle.de

Inhouse Anwendung Tape Wickeln von Rohren (© M+A Dieterle GmbH | Marc Backes)