Am 22./23. November 2022 trafen sich die für die Raumfahrt zuständigen Ministerinnen und Minister der 22 ESA-Mitgliedstaaten. Der Rat legte dabei die neuen Programme und die obligatorischen Tätigkeiten der Organisation für die Jahre 2023–2025 fest. Die verabschiedeten Beschlüsse verfolgen insgesamt das Ziel eines inklusiven Europas im Weltraum zum Nutzen aller ESA-Mitgliedstaaten, getragen von einer gestärkten und autonomen ESA. Die Programme zur Erdbeobachtung, Weltraumforschung, Navigation, Weltraumtransport und Telekommunikation bilden das Fundament des Fachwissens der ESA. Sie tragen zu den sektoriellen Politiken der Staaten bei und sind entscheidend für den Zugang zu Daten und Dienstleistungen. Aufgrund der bei den Ministertagungen zugesicherten Beiträge für Programme erhält die Schweiz Verträge für wissenschaftliche Projekte und für die Industrie.

 

An der Tagung 2022 hat sich die Schweiz für Programme verpflichtet, die von der Erdbeobachtung und neuen Telekommunikationstechnologien über die Exploration bis hin zu Trägerraketen reichen. So konnten beispielsweise die Entwicklung des gemeinsamen Zentrums in der Schweiz, dem European Space Deep-Tech Innovation Centre (ESDI), und die durch die Schweiz angeführte Entwicklung der Plattform HummingSat für kleine, auf 3D-Drucktechnologien basierende geostationäre Telekommunikationssatelliten konkretisiert werden. Darüber hinaus ermöglicht das anhaltende Engagement der Schweiz im Bereich Weltraumtransport, insbesondere bei Ariane 6, und im Bereich der Weltraumsicherheit durch ADRIOS und die Mission Clearspace 1 den weiteren Ausbau des schweizerischen Fachwissens. Die ESA wird ausserdem ihre Rolle in allen Aspekten nachhaltiger Raumfahrtaktivitäten fortsetzen können, insbesondere hinsichtlich Weltraumschrott.

Die vom Ministerrat getroffenen Entscheidungen ermöglichen über die ESA-Programme eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Schweizer Forschung und der Schweizer Industrie sowie mit verschiedenen internationalen Partnern. Die Mitgliedstaaten haben insbesondere beschlossen, die angepasste ExoMars-Mission und die robotischen Aktivitäten auf dem Mond, vor allem European Large Logistics Lander (EL3), fortzusetzen und gleichzeitig die in Partnerschaft mit der NASA durchgeführten ESA-Projekte ISS, Lunar Gateway und Artemis, an denen auch die Schweiz beteiligt ist, weiterzuführen. Im Rahmen der Tagung einigte sich die Schweiz zudem mit Frankreich und dem Vereinigten Königreich auf spezifische thematische und technologische Kooperationen, wie beispielsweise die Projekte THEMIS (wiederverwendbarer Weltraumtransport) und TRUTHS (Kalibrierung von Erdbeobachtungsdaten).

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