Im April 2025 fand in Bergamo der erste CMC-EU Workshop statt, bei dem Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politik die gemeinsam die politische Agenda für Ceramic Matrix Composites (CMC) erörterten. Ziel war es, Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Basis für technologische Führungsrollen in strategischen Hochwertsektoren zu schaffen.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Fachnetzwerk Ceramic Composites (CC) des Composites United gemeinsam mit französischen, italienischen und britischen Partnern. Mit dem Workshop luden die Organisatoren erstmals zu einem offenen europäischen Austausch über Chancen, Herausforderungen und konkrete Handlungsfelder rund um CMC ein.
Der Workshop unterstrich die Notwendigkeit einer koordinierten europäischen Roadmap und der Mobilisierung geeigneter Ressourcen. CMC gelten als Schlüsseltechnologie für industrielle Resilienz, die Energiewende und die strategische Autonomie Europas.
Dank ihres geringen Gewichts und ihrer Hitzebeständigkeit übertreffen sie Metalle in vielen Anwendungen und ermöglichen Fortschritte in Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, Energie, Automobilbau, Raumfahrt sowie modernen Mobilitätslösungen. Damit tragen sie unmittelbar zur Emissionsreduktion, Effizienzsteigerung und technologischen Souveränität bei.
Gleichzeitig wurde hervorgehoben, dass Europa in diesem Bereich zurückliegt. Hohe Produktionskosten, Lücken in der Lieferkette, fehlende Zertifizierungsstandards, fragmentierte Forschung und Fachkräftemangel bremsen die Entwicklung. Der Workshop rief daher zu einer paneuropäischen Initiative auf, die eine einheitliche Roadmap, die Förderung grenzüberschreitender F&E, Investitionen in Faserproduktion und Zertifizierung sowie die Stärkung der Lieferketten vorsieht. Denn nur durch entschlossenes Handeln auf europäischer Ebene lassen sich Europas wissenschaftliche Stärken in industrielle Führungspositionen überführen und die strategische Handlungsfähigkeit nachhaltig sichern.
Als Ergebnis verständigten sich die europäischen Partner darauf, den Austausch auf europäischer Ebene langfristig zu verstetigen. Ein Folge-Workshop ist bereits in Planung. Darüber hinaus arbeiten die Partner an einem European White Paper, das bestehende Hemmnisse beim Einsatz von CMC aufzeigen und praxisnahe Lösungsvorschläge entwickeln soll.
