Am 1. April 2023 ist die T!Raum-Initiative syntral mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden als Vorhabenkoordinator gestartet. Im Rahmen der vom BMBF geförderten T!Raum-Initiative werden in den nächsten neun Jahren neben dem ILK auch der CU Ost und 16 weitere initiale Projektpartner aus der Region Lausitz einen nachhaltigen Transfer von Ideen, Wissen und Technologien in innovative Transferstrukturen und Leichtbauanwendungen entwickeln und gestalten.

Der moderne Systemleichtbau ist eine der wesentlichen Schlüsseltechnologien für die stetig an Bedeutung gewinnende Kreislaufwirtschaft. Mit dem Transferraum syntral sollen neue Methoden und niederschwellige Angebote des Knowhow-Transfers in die Wirtschaft der Oberlausitz konzipiert, entwickelt und erprobt werden. So soll das einzigartige Wissen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen dabei helfen, bei den Unternehmen der Region hochwertige, langfristig stabile und wertschöpfende Arbeitsplätze zu schaffen. Im Schwerpunkt adressiert der Transferraum insbesondere die kunststoff- und metallverarbeitenden Unternehmen mit ihren mehr als 60.000 Arbeitsplätzen in Sachsen. Methodisch stützt sich syntral zunächst auf Multiplikatoren und Verbände, um so einen offenen, unternehmensübergreifenden, vorwettbewerblichen und synergetischen Ideen- und Erfahrungsaustausch in neuen Transferformaten zu initiieren. Dabei reicht das Spektrum von neuen, digitalisierten Formen der Aus- und Weiterbildung über die gezielte Persönlichkeitsentwicklung bis hin zu kooperativen Reallaboren. Organisatorisch stützt sich syntral auf die langjährigen Erfahrungen der ausgewählten Partner, die auf nationaler und internationaler Ebene vielfältige Transferformate und -cluster initiiert und umgesetzt haben.

Die T!Raum-Initiative syntral will das in den beteiligten Forschungseinrichtungen vorhandene Knowhow im Bereich des modernen Systemleichtbaus in die industrielle Wertschöpfung der Region Oberlausitz überführen. Die Konzentration liegt dabei auf dem Transfer der vorhandenen regionalen Technologien und Innovationen zum Systemleichtbau und zur Circular-Economy mit besonderem Fokus auf kleine und kleinste Unternehmen. Die Initiative soll ein zentraler Ort für die Vernetzung etablierter, existierender und neuer Transferformate sowie für die Kommunikation der Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft werden. Übergeordnete strategische Ziele des Transferraums sind daher:

  • Etablierung eines national sichtbaren Industrieclusters im ressourceneffizienten Systemleichtbau in der Lausitz,
  • problemangepasster Transfer vorhandener regionaler Innovationen und Forschungsergebnisse auf Augenhöhe der KMU,
  • Steigerung der Attraktivität der Ausbildung durch neue digitalisierte dezentrale Angebote sowie
  • überregionale Vitalisierung und Vernetzung vorhandener regionaler Clusterstrukturen auf neuen Themenfeldern in der Lausitz.

Die Lausitz durchlebt infolge des geplanten Kohleausstiegs einen harten und vor allem besonders schnellen Strukturwandel. Mit ihrer insgesamt schwachen Industrialisierung bietet sie kaum alternative Arbeitsplätze für die freigesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Passende Weiterbildungsangebote greifen derzeit noch nicht. Die fokussierte Region weist eine überwiegend kleinst- und kleinteilige Unternehmensstruktur auf. Dabei verfügen die wenigsten Unternehmen über eine ausgeprägte Ausrichtung auf eine breite Kundenstruktur, auf internationale Märkte oder Kooperationspartnerschaften mit Wissenschaftsstandorten. Diese regional ausgerichtete Unternehmenslandschaft gilt es zu vernetzen und über die Entwicklung von Fachkräften und den Transfer von Forschungsergebnissen in eine stabile und resiliente Struktur zu überführen.

Die T!Raum-Initiative syntral will Hürden überwinden, Transferansätze installieren und niederschwellige Angebote entwickeln. Nur wenn es gelingt, interdisziplinäre Unterschiede und Trennendes der vielfältigen Akteure im Systemleichtbau zu überbrücken, kann ein Technologietransfer auf Augenhöhe gelingen.

Bild: ILK/ TU Dresden