Die Digitalisierung gewinnt bei vielen Mitgliedern des Composites United e. V. (CU) immer mehr an Bedeutung, wie bereits aus der Mitgliederbefragung von 2023 hervorgeht. Zugleich zeigte sich eine deutliche Bandbreite im Status quo. Während in den Forschungsinstituten und bei einigen Industrieunternehmen bereits gute Kenntnisse vorhanden waren, stehen sehr viele Unternehmen noch am Anfang. Digitalisierung ist ein breites Themenfeld und in vielerlei Hinsicht ein Querschnittsthema. Daher haben wir uns entschlossen, die AG „Digitalisierung“ nicht parallel zu den bestehenden Arbeitsgruppen des CU zu sehen, sondern eng mit diesen zu kooperieren. Zugleich hat man sich dahingehend verständigt, dass die AG „Digitalisierung“ mit ihrem Pendant bei der AVK zusammenarbeitet, um eine größere Reichweite zu erreichen.
Der Ansatz, AG-Sitzungen thematisch technologiespezifisch entlang einzelner Prozessgruppen auszurichten und diese jeweils gemeinsam mit den entsprechenden CU- und AVK-Arbeitsgruppen durchzuführen, wurde daraus abgeleitet. Den Auftakt bildete Ende 2024 eine gemeinsame Sitzung der Arbeitsgruppen „Digitalisierung“ und „SMC/BMC“ bei der Polynt GmbH in Miehlen. Spannende Impulsvorträge zu Möglichkeiten und Grenzen der Prozessüberwachung, der Prozesssimulation sowie der unternehmensübergreifenden Datenverwertung lösten intensive Diskussionen und neue Kooperationsansätze aus.
Anfang Juli 2025 folgte die nächste AG-Sitzung, diesmal bei Airbus in Bremen. Diesmal stand die Faserablage im Fokus. Trotz etlicher Unterschiede der beiden Prozesse Wickeln und Tapelegen, mit duroplastischer oder thermoplastischer Matrix, zeigen sich gerade im Bereich der Digitalisierung viele Gemeinsamkeiten. Die Vorträge, unter anderem zu den neuesten Entwicklungen in der Pfadplanung sowie in der Prozess- und Bauteilüberwachung, boten erneut reichlich Gesprächsstoff und die Gelegenheit, gemeinsame Zukunftsvisionen zu entwickeln. Am Beispiel der Drucktanks für Fahrzeuge, die mit Wasserstoff betrieben werden, zeigte sich die gesamte Bandbreite der Digitalisierung, die inzwischen von der Bauteilentwicklung über die Fertigungsplanung und den erfassten Ist-Prozessdaten über Produktqualitätsdaten bis in die Datenerfassung während der Bauteilnutzung reicht. Dieser ganzheitliche Ansatz hat das Potenzial, die Sicherheitsfaktoren, mit denen Drucktanks derzeit ausgelegt werden, faktenbasiert mittels der Digitalisierung deutlich zu reduzieren. Dies bedeutet eine Materialeinsparung, einhergehend mit einer Kostenreduktion in der Bauteilherstellung und einer signifikanten Gewichtsreduktion für die Nutzungsphase, was eine höhere Nutzlast ermöglicht.
Weitere Veranstaltungen sind bereits in Vorbereitung und werden künftig weitere Prozessgruppen in den Blick nehmen.
Hier finden Sie weitere Informationen zur AG „Digitalisierung“.
Die nächsten Termine geben wir rechtzeitig im Eventkalender unter https://composites-united.com/termine-und-events/ bekannt.















