Am 15. September 2021 trafen sich über 30 Vertreter aus Industrie und Forschung zum CU Innovation Day „Nachhaltige Faserverbund-Potentiale in der kommunalen Gas-, Wasser- und Abwasserwirtschaft“. Organisiert wurde der Thementag von den Clustern CU Ost und CU Bau des Composites United e.V. in Kooperation mit dem KuVBB – Kunststoffverbund Berlin/Brandenburg. Gastgeber war die Schönborner Armaturen GmbH im brandenburgischen Doberlug-Kirchhain.

Die kommunale Wasser- und Abwasserwirtschaft erscheint im Vergleich zu Branchen wie der Luftfahrt und der Automobilindustrie zunächst wenig attraktiv, birgt aber ein großes Anwendungs- und Innovationspotential für Faserverbundwerkstoffe, insbesondere auch aus erneuerbaren Ressourcen. Vor diesem Hintergrund hatten die CU Arbeitsgruppen „Multi-Material-Design“, „Additive Fertigung“ und „Werkzeug- und Formenbau“ zusammen mit der Schönborner Armaturen GmbH zum einem Thementag eingeladen. Das Familienunternehmen, ein Hersteller von Betätigungselementen für Armaturen, hat sich über die Arbeit in verschiedenen Forschungsprojekten in den zurückliegenden Jahren intensiv mit der Verarbeitung von faserverstärkten Materialien beschäftigt. Unter den Herstellern von  Erzeugnissen, die in der kommunalen Gas-, Wasser- und Abwasserwirtschaft Anwendung finden, ist diese Kompetenz ein Alleinstellungsmerkmal.

Über 30 Teilnehmer kamen zum CU Innovation Day „Nachhaltige Faserverbund-Potentiale in der kommunalen Gas-, Wasser- und Abwasserwirtschaft“ am 15.09.2021

 

Die Referenten zeigten in ihren Beiträgen über den Tag, welche Möglichkeiten, aber auch welche Herausforderungen es aktuell für den Einsatz von Faserverbunden bei der Fertigung von etwa Kupplungselementen oder auch Rohrleitungen gibt. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem Einsatz von naturfaserverstärkten Kunststoffen. Thomas Ebert, Geschäftsführender Gesellschafter bei Schönborner, beschreibt ein grundlegendes Hindernis für den Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen in seiner Branche: „Es fehlt ein funktionierendes Recyclingsystem, welches die thermische Verwertung von faserverstärkten Kunststoffen als einzig mögliche Alternative der Entsorgung von diesbezüglichen Abfällen, Produktionsresten und Produkten, die am Ende ihres Lebenszyklus stehen, ausschließt.“ Er ergänzt weiter: „Es geht darum nachhaltige Materialien mit einem minimierten Erdölanteil einzusetzen, die einem Kreislauf der Wieder- und Weiterverarbeitung zugeführt werden können. Dazu ist der Aufbau eines Recyclingsystems notwendig. Den bewussten Einsatz von nachhaltigen Produkten in der Gas-, Wasser- und Abwasserwirtschaft wollen wir fördern und die kommunalen Netzbetreiber auf ihrem den Weg zum Erreichen der Umwelt- und Klimaziele unterstützen.“

 

Dr. Michael Krahl (Anybrid GmbH, Leiter der AG Additive Fertigung), Thomas Ebert (Geschäftsführender Gesellschafter Schönborner Armaturen GmbH) und Dr. Thomas Heber (Clustergeschäftsführer CU Ost, Leiter der AG Multi-Material-Design) im Gespräch mit dem Teilnehmern (v.l.n.r.)