Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es in der Luftfahrtindustrie unerlässlich, in allen Bereichen des Produktionsprozesses auf höchstem technischen Niveau innovativ zu sein. Broetje-Automation und die Pilatus Flugzeugwerke AG konnten mit der Übergabe der vollautomatischen Bohr- und Nietanlage für die Serienproduktion des PC-24 Super Versatile Jets hier einen Meilenstein für die Businessjet-Produktion feiern.
Der Automatisierungsgrad im modernen Flugzeugbau hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Nachdem viele Jahre vor allem die kommerziellen Passagierflugzeuge im Fokus standen, setzen vermehrt auch innovative Hersteller aus dem Regional- und Business-Segment auf voll- und teilautomatisierte Fertigungsverfahren. Pilatus zeigt am Standort Stans in der Schweiz beispielgebend, wie Automation in dieser Flugzeugklasse gelingt.
Dank moderner Fertigungskonzepte und einer konsequenten Ausrichtung auf die Automatisierung schon in der Design-Phase des Flugzeugs, kann der Strukturbau so auch im Hochpreisland Schweiz konkurrenzfähig betrieben werden. Bei der Entwicklung des PC-24 wurde von Beginn an darauf geachtet, dass eine effiziente Bearbeitung der Flugzeugkomponenten mit automatisierten Nietmaschinen gewährleistet ist. Daraus resultieren ein hoher Automatisierungsgrad und damit die Möglichkeit, den manuellen Aufwand beim Bau des PC-24 zu reduzieren.
Dieser Weitblick des Schweizer Flugzeugherstellers, bereits in der Design-Phase eng mit der Fertigungsplanung und mit Anlagenherstellern wie Broetje-Automation zusammen zu arbeiten, ermöglicht es, mit der nun in Betrieb genommenen Nietanlage eine deutlich erhöhte Auslastungsflexibilität zu gewährleisten. So können unterschiedlichste Strukturbaugruppen des PC-24 flexibel auf der Anlage montiert werden. Die gemeinsam von Broetje-Automation und Pilatus auf den Anwendungszweck optimierte Anlage bietet die nötige Flexibilität und Produktivität hierfür.
Lutz Neugebauer, CEO der Broetje-Automation Gruppe gratulierte Markus Bucher, CEO von Pilatus zu dem Erfolg und dankte für das Vertrauen, das Pilatus in den Spezialisten für Automation in der Flugzeugproduktion gesetzt hatte. Die nun übergebene Anlage ist Bestandteil einer größeren Investition, die Pilatus am Standort Stans tätigt und damit auch ein Commitment für den Flugzeugbau-Standort Schweiz abgibt. In der komplett neu gebauten Strukturbauhalle entsteht bis 2020 eine topmoderne Fertigungslinie für die Flugzeugstrukturen des PC-24.
Die Umstellung auf den automatisierten Strukturbau erfolgt in mehreren Schritten. Bis Ende 2019 ist geplant, dass mit allen relevanten PC-24 Baugruppen ein Testbetrieb der automatisierten Fertigung auf der C-Bügel Nietmaschine durchgeführt wird. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird anschließend der automatisierte Prozess für die Serienfertigung optimiert. Die Umstellung auf den automatisierten Betrieb mit der Nietmaschine wird 2020 erfolgen.
Offizielle Übergabe der C-Bügel Nietmaschine: Lutz Neugebauer, CEO von Broetje-Automation, übergibt Markus Bucher, CEO Pilatus ein Modell der Anlage. (© Broetje-Automation)
Die an Pilatus gelieferte Anlage wurde von Broetje-Automation für einen flexiblen Einsatz mit einem besonders großen Bauteilspektrum weiterentwickelt. Es handelt sich um eine C-Bügel Nietmaschine, die spezifisch für die Bedürfnisse von Pilatus und die Bearbeitung der sehr unterschiedlichen PC-24 Baugruppen weiterentwickelt wurde. Entstanden ist eine Anlage, die weltweit einzigartig ist. (© Broetje-Automation)
Für den Strukturbau des PC-24 wurde eigens eine neue Fertigungshalle gebaut, die dank innovativer Holzbauweise ohne zusätzliche Stützen auskommt. (© Broetje-Automation)