Letzten Freitag fand die SIAT Happy Hour – der Ort für HR-Profis – mit ca. 25 Teilnehmenden statt. Die Gäste erhielten im Rahmen von 2 Impulsvorträgen tolle Einblicke in Erfolgsgeschichten und lernten, warum beim Recruiting manchmal weniger mehr ist und wie gute PR-Arbeit dazu beitragen kann, die besten Talente für sich zu gewinnen. Anschließend blieb genug Zeit, um sich gegenseitig auszutauschen bei kühlen Getränken und Snacks.
Warum weniger mehr ist
Den Auftakt der Happy Hour machte Andreas Renner, Direktor Steinbeis Augsburg Business School, mit seinem Vortag, in welchem er anhand fünf guter Gründe erläuterte, warum weniger manchmal mehr ist beim Recruiting.
- Binden Sie Ihr Team verstärkt mit ein.
Im Recruiting spielt zunehmen das Team eine zentrale Rolle. Es ist wichtig das bestehende Mitarbeiter-Team zu befähigen, die besten Leute zu rekrutieren – ganz nach dem Motto: Mitarbeiter werben Mitarbeiter.
- Bauen Sie einen starken Markenkern auf.
Definieren Sie zwei bis drei Schlagworte, welche man mit Ihrem Unternehmen sofort verbinden sollte. Überlegen Sie sich, welches Image Sie mit Ihrem Unternehmen repräsentieren wollen. Dieser Markenkern sollte sich dann auf allen Kanälen auch widerspiegeln, z.B. LinkedIn, Website, Kununu, etc. Langfristig wird der Markenkern nicht nur Kunden, sondern auch die besten Talente anziehen.
- Fordern Sie ein.
Wenn es auch darum geht, Mitarbeiter:innen zu halten, ist es enorm wichtig, bestimmte Dinge einzufordern. Dazu zählt z.B.: Vertragliches, Ergebnisse oder Entwicklungsziele.
- Werben Sie auf den richtigen Kanälen.
Dafür ist es unabdingbar, seine Zielgruppe zu kennen und zu wissen, auf welchen Kanälen diese aktiv ist. Ist es vielleicht Tiktok, Instagram, LinkedIn oder Facebook? Stellen Sie dabei sicher, dass Sie jeden Kanal zielgruppengerecht mit den passenden Inhalten befüllen.
- Halten Sie sich an die 70/30-Regel bei Stellenausschreibungen.
Stellenausschreibungen sollten stets der 70/30-Regelung folgen. Das heißt, senden Sie zu 70% Informationen darüber, was Sie dem Bewerber bieten können. Senden Sie nur zu 30%, welche Anforderungen Sie an den Bewerber oder die Bewerberin stellen.
Aktive Personalgewinnung – gezielte Pressearbeit macht Unternehmen attraktiver
Weiter ging es mit dem Impulsvortrag von Thomas Gronenthal, Geschäftsführer von euromarcom publick relations. Er legte dar, wie man mit guter PR-Arbeit die besten Talente für sich gewinnen kann.
Dabei arbeitete er drei wesentliche Aspekte heraus, welche Aufgaben die PR-Arbeit mit HR-Fokus haben sollte:
- Bringen Sie Ihr Unternehmen als potenziellen Arbeitgeber auf den Radarschirm von möglichen Mitarbeiter:innen, um damit einen Bekanntheitsgrad in der Zielgruppe zu schaffen.
- Stellen Sie Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber dar und verfolgen Sie dabei stets das Ziel, bei potenziellen Arbeitnehmer:innen eine gewisse Begehrlichkeit zu wecken.
- Binden Sie Ihre bestehenden Mitarbeiter:innen unbedingt mit ein.
Neben den sog. „HR-PR-Aufgaben“ gibt es aber auch klassische No-Gos bei der HR-PR-Arbeit. Denn häufig versuchen Unternehmen, potenzielle neue Mitarbeiter:innen mit „weichen“ Faktoren zu gewinnen, wie etwa den Argumenten, dass ein gutes Arbeitsklima herrsche, der Teamgeist stark und Remote-Arbeit möglich sei. Die Mehrheit der Fachkräfte setzt solche Bedingungen jedoch voraus. Viel mehr interessieren sie sich für die Vision des Unternehmens – sprich, sie stellen sich die Frage: Wieso sollte ich in diesem Unternehmen arbeiten?
Dazu bedarf es einer klaren und vor allem glaubwürdigen Corporate Vision aus HR-Sicht. Erzeugen Sie z.B. Relevanz, d.h. kommunizieren Sie wichtige Kernbotschaften bei allen PR-Maßnahmen, repräsentieren Sie Ihre Werte, Missionen und Visionen mit Zitaten der Führungsebene oder transportieren Sie aktuelle und relevante Themen.