Vom 27. bis 31. Juli 2022 fand die Kanuslalom-WM 2022 in Augsburg statt. Mit dabei: der Spitzencluster MAI Carbon des Composites United e. V. mit zahlreichen Exponaten seiner Mitglieder, mit dem Ziel, die Einsatzbereiche und Potenziale des Hochleistungswerkstoffs Carbon für die BesucherInnen vor Ort live erlebbar zu machen.
AUGSBURG. Bei der Kanuslalom-WM 2022 vom 27. bis 31. Juli 2022 am Augsburger Eiskanal, der ältesten künstlich angelegten Kanuslalomstrecke der Welt und UNESCO Weltkulturerbe, präsentierte sich auch der Spitzencluster MAI Carbon des Composites United e. V. mit zahlreichen Exponaten und Demonstratoren der Mitglieder Munich Composites GmbH, CG TEC GmbH, SGL Carbon GmbH, Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH und Fraunhofer IGCV und brachte dadurch die Potenziale und Einsatzbereiche des Hochleistungswerkstoffs Carbon den zahlreichen BesucherInnen näher.
Der Augsburger Eiskanal wurde für die Kanuslalom-Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet. Bei der Kanuslalom-WM 2022 traten 380 SportlerInnen aus 70 Nationen in zehn Medaillen-Entscheidungen gegeneinander an – stets begleitet von Carbon. Denn bereits bei der MAI Carbon Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Bestehen von MAI Carbon im Juli 2022, erklärte Hannes Aigner, gebürtiger Augsburger und deutscher Kanute, in seinem Keynote-Vortrag eindrücklich, dass Carbon im Kanusport nicht mehr wegzudenken sei. Denn abgesehen von der Kleidung der SportlerInnen, seien alle Utensilien aus Carbon: Boot, Paddel und Schutzhelm. Die Gewichtseinsparung und der Gewinn an Flexibilität durch den Einsatz von Carbon seien ungemein wichtig für die SportlerInnen.
Den Superwerkstoff Carbon live erleben
„Während der gesamten Kanuslalom-WM 2022 in Augsburg ist es MAI Carbon gelungen, zahlreichen BesucherInnen – von klein bis groß – den Hochleistungswerkstoff Carbon vorzustellen, näherzubringen, live erlebbar zu machen und seine herausragenden Potenziale und vielfältigen Einsatzbereich zum Ausdruck zu bringen“, schildert Verena Draeger von MAI Carbon ihre Eindrücke von der WM.
Im Spitzensport setzt man seit einigen Jahren auf Carbon. Das extrem leichte Fasergewebe aus Kohlenstofffaser wird beispielsweise zum Bau sehr leichter Kanus und Paddels in Composite-Bauweise verwendet. Großer Vorteil des Materials ist das unglaublich geringe Gewicht, sodass ohne viel Kraftanstrengung sehr hohe Geschwindigkeiten erzielt werden können. Dennoch bietet es Steifigkeit und Stabilität – optimal für Spitzenleistungen mit Hochleistungsmaterialien. Die passenden Materialien dafür liefert SGL Carbon. Anhand der mitgebrachten Carbonfaser und -gewebe Materialien konnten die BesucherInnen den Superwerkstoff selbst einmal in die Hand nehmen, fühlen und die Eigenschaften erleben.
Dass Carbon enorm leicht und gleichzeitig unglaublich stabil ist, stellte das Carbon-Fahrrad von Munich Composites unter Beweis. Fester und steifer als Stahl ist der Werkstoff Carbon das Konsequenteste, um individuelles Design und ultimativen Leichtbau zu ermöglichen. Das Fahrrad besteht zu 99% aus Carbon und mit einem Gewicht von 4,9 kg stellte das Hochheben selbst für die kleinsten BesucherInnen kein Problem dar.
Ein weiteres Highlight am Stand des Spitzenclusters MAI Carbon war ein Seabob, welcher elektrisch angetrieben das Gleiten über Wasser und das Tauchen unter Wasser ermöglicht. Die passenden Antriebswellen dafür liefert die CG TEC GmbH. Mit der Leichtigkeit von Carbon bringen die Antriebswellen den Seabob in Bewegung. Dabei zeichnet sich die Welle durch das sehr geringe Gewicht, eine gute chemische Beständigkeit, perfektes Schwingungsverhalten und die optimale Kraftübertragung durch die optimale Auslegung der Fasern aus, was Carbon zum idealen Werkstoff für Antriebswellen macht.
Doch nicht nur im Sportbereich kommt Carbon zum Einsatz, es findet auch in zahlreichen weiteren Branchen Einsatz wie z. B. Luft- und Raumfahrt, Windenergie, Medizintechnik oder in der Automobilindustrie. Die Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH bietet High-End-Zerspanungswerkzeuge, die den Anforderungen höchstmöglicher Effizienz bei gleichbleibend hoher Qualität und möglichst geringen Kosten gerecht werden. Die hohen Vorschubgeschwindigkeiten und die langen Standzeiten der Fräser und Bohrer von Hufschmied optimieren die Produktion von Ingenieurbauteilen im Bereich Automotive erheblich. Anhand einer Autofelge aus Carbon, gefräst von der Firma Hufschmied, konnten sich die BesucherInnen persönlich von der Präzision und hohen Qualität des Bauteils überzeugen.
Wie Carbon nach seiner Nutzungsphase recycelt werden kann, damit befasst sich das Fraunhofer IGCV. Aufgrund der Struktur eines Verbundwerkstoffes, bei dem Carbon- oder Glasfasern fest in einer Kunststoffmatrix verankert sind, ist das Trennen der beiden Komponenten eine große Herausforderung, weshalb eine sinnvolle und effiziente Weitverarbeitung der recycelten Fasern oder Matrixgrundstoffe wichtiger und aktueller Forschungsgegenstand des Fraunhofer IGCV ist.
„Ein wahrer Medaillenregen für die Deutschen SpitzensportlerInnen, eine tolle Atmosphäre vor ausverkauften Rängen und viele interessierte BesucherInnen an unserem Stand, haben uns begeistert“, resümiert Sven Blanck, Geschäftsführer von MAI Carbon, euphorisch.