Bildunterschrift: CU-Team in Oak Ridge: Sven Blanck, Dr. Bastian Brenken, Dr. Gunnar Merz vertreten den deutschen Leichtbau bei der Transatlantic Cluster Roadshow (v.l.n.r.) (© CUeV)
Eine Transatlantic Cluster Roadshow zum Thema Leichtbau-Materialien und -Technologien führte vom 15. bis 18. Oktober 2019 durch die Bundesstaaten Tennessee, Indiana und Michigan im Osten der USA. Von deutscher Seite mit dabei waren der jüngst gegründete Composites United e.V. und sein Spitzencluster MAI Carbon, vertreten durch Hauptgeschäftsführer Dr. Gunnar Merz, Technischer Direktor Dr. Bastian Brenken und Sven Blanck, stellvertretender Geschäftsführer von MAI Carbon. Organisiert wurde die Reise von GACC Midwest (AHK Chicago).
Viele Meilen, viel Input
Auftakt der Roadshow war am 15. Oktober im Oak Ridge National Laboratory in Knoxville, Tennessee. Hier befindet sich auch die Zentrale des Institute for Advanced Composites Manufacturing Innovation (IACMI), eines langjährigen Kooperationspartners von MAI Carbon. Im Fokus der Präsentationen und Diskussion standen aktuelle Herausforderungen und gemeinschaftliche Lösungsansätze in der Welt des Leichtbaus unter besonderer Berücksichtigung von Additiver Fertigung. Passend dazu besichtigten die Teilnehmer hier ein Werk von Local Motors, führend im Bereich 3D-Druck von Fahrzeugkarosserien. Vor allem der Produktionsprozess des Olli, eines selbstfahrenden Shuttle Busses aus mehrheitlich 3D-gedruckten Elementen, beeindruckte die Delegationsteilnehmer aus Deutschland ungemein.
Weiter ging es am nächsten Tag nach einer achtstündigen Autofahrt in West Lafayette, Indiana. Hier stand ein Besuch der Turbinenmontage für A320 Neo-Reihe, Boeing 737 und Comac 919 bei GE Aviation auf dem Programm. Der 17. Oktober schließlich stand ganz im Zeichen des Indiana Manufacturing Institute der Purdue University unter Leitung von Prof. Dr. Byron Pipes. Professor Pipes ist führend auf dem Gebiet der Faserverbund-Simulation und Doktorvater des CU-Teilnehmers Dr. Bastian Brenken. Der freute sich sehr, „an meiner alten Wirkungsstätte bei Dr. Pipes die neuesten Entwicklungen zu sehen, von denen wir vor allem im Hinblick auf den Formenbau in Europa sehr profitieren können“.
Den Abschluss der Roadshow bildete am 18. Oktober eine Konferenz in der IACMI Scale-up Research Facility in Detroit mit Schwerpunkt Mobilitätskonzepte der Zukunft. Kontrovers diskutierten die Konferenzteilnehmer, welche Schlüsseltechnologien und Innovationen in der Mobilitätsbranche in den nächsten Jahren zu erwarten sind und welche Voraussetzungen hierfür geschaffen werden müssen.
Positives Resümee
Sehr positiv bewertet die deutsche Delegation ihre Teilnahme an der Roadshow. „Mich haben besonders die Entwicklungen beim Additive Manufacturing beeindruckt.“ so Blanck. „Außerdem haben sich in den Diskussionen viele neue Möglichkeiten der Kooperation ergeben. Daher freue mich schon auf das Jahr 2020.“
„Im Anschluss an die USA-Reise streben wir jetzt eine gegenseitige Mitgliedschaft von IACMI und Composites United mit entsprechender Kooperationsvereinbarung an. In regelmäßigen Newslettern sollen die Mitglieder dann über Innovationen und Trends im jeweils anderen Netzwerk informiert werden. Dieser Informationsaustausch kann als Basis für künftige gemeinsame Projekte und Geschäftsanbahnungen dienen“ fasst Dr. Gunnar Merz die nächsten Schritte zusammen.
Gelegenheit zum Austausch in Deutschland
Merken Sie sich schon einmal die KW 50 vom 09. bis 13. Dezember 2019 vor. In dieser Woche findet der Gegenbesuch in Deutschland statt. Die US-amerikanische Delegation beginnt ihre Reise in Stade/Hamburg und fährt anschließend weiter nach Augsburg/München. Kontaktieren Sie uns einfach, wenn auch Sie die Gelegenheit nutzen wollen, sich mit US-amerikanischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu vernetzen. Ihre Ansprechpartner sind Sven Blanck für den süddeutschen Raum, in Norddeutschland Dr. Bastian Brenken.
Bildunterschrift: US-Leichtbauinnovation Olli, der erste selbstfahrende Elektrobus, der überwiegend aus dem 3D-Drucker stammt (© Local Motors)